Vulkan des Monats

Hekla-Vatnafjöll-Vulkansystem (Island)

Land:
Island

Koordinaten:
63.59°N, 19.40°W

Laufnummer Global Volcanism Program:
372070

Gipfelhöhe:
1490 m ü.M.

Kurzcharakteristik:
Zentralvulkan mit lateralen Spaltenzonen

Titelbild:
Schon im Mittelalter war die Hekla weitherum bekannt und gefürchtet. Davon zeugt unter anderem diese grossartige, 1587 gestochene Islandkarte («Islandia») aus dem Angebot des flämischen Kartografen und Verlegers Abraham Ortelius (1527 bis 1598). Auf dieser Karte erscheint die Hekla prominent und wird in einer lateinisch verfassten Legende stimmig beschrieben als «Hekla, fortwährend von Stürmen und Schnee gepeinigt, erbricht Steine unter grauenhaftem Getöse». Quelle Mapping Iceland

VdM22_01_Monshekla

Bereits auf der 1539 fertiggestellten «Carta marina et descriptio septemtrionalium terrarum ac mirabilium» (Seekarte und Beschreibung der nordischen Länder und deren Wunder) ist der feuerspeiende Vulkan Hekla auffällig dargestellt und beschriftet (Monshekla). Diese erste grossmassstäbliche und einigermassen korrekte Darstellung der nordischen Länder wurde vom schwedischen Priester Olaus Magnus erschaffen (der offenbar aus Island vertrieben worden ist und und dieses Kartenwerk in Rom erschuf). Er stützte sich dabei auf ältere Karten, auf Segelanweisungen und auf eigene Beobachtungen während seiner früheren Amtsreisen. Quelle: Bayerische Staatsbibliothek, München

VdM22_01_Karte Quad

Ortelius‘ Karte «Islandia» von 1587 (vgl. Titelbild) ist nicht nur eine bahnbrechende Darstellung von Island, sondern auch ein Kunstwerk. Sie ist eine der dekorativsten Karten, die je hergestellt worden ist, voller Legenden und kleiner Geschichten. Ortelius hat diese Karte nicht selbst erstellt. Die meisten der von ihm verlegten Karten basierten auf der Arbeit anderer, wie das bei vielen kartografischen Arbeiten jener Zeit der Fall gewesen ist. Umgekehrt wird auch ein Schuh draus. Die 1596 vom deutschen Kupferstecher Matthias Quad erstellte Karte «Islandia» (Bildausschnitt oben) basiert auf bzw. ist eine Kopie von Ortelius‘ Karte mit (fast) allen Monstern und natürlich auch der Hekla, allerdings in etwas kleinerem Massstab. Während Ortelius seine Karte Friedrich II. von Dänemark und Norwegen (1534-1588) gewidmet hatte, widmete Quad sein Werk Friedrichs‘ Sohn und Thronfolger Christian IV. (1577-1648) und fügte ein Bild von ihm hinzu (unten rechts angeschnitten). Quelle: Mapping Iceland

VdM22_01_Mercator

Auch der als Kartograph und Globenhersteller weltbekannt gewordene Gerardus Mercator (eigentlich Gheert Cremer, 1512 bis 1594) scheint sich für eine Islandkarte an Ortelius‘ Vorbild orientiert zu haben. Im Vergleich zu allem, was vorher existierte, ähneln sich die beiden Karten so stark, dass sie keine unabhängigen Werke sein können. In der Tat kannten sich die beiden Kartographen gut und haben sich bei ihrem Schaffen gegenseitig beeinflusst. Bei den Islandkarten ist dies augenfällig. Gleichzeitig gibt es einige bemerkenswerte Unterschiede: Während Ortelius vielleicht am meisten für die Schönheit seiner Karten und weniger für ihre Genauigkeit verehrt wird, wurde Mercator nachgesagt, dass er mehr Wert auf Genauigkeit als auf Aussehen legte. Aber auch Mercators Karte ist nicht ohne künstlerische Ästhetik, was sich etwa beim feuerspeienden Vulkan Hekla zeigt (Bild oben). Dieser Ausschnitt stammt aus einer Ausgabe von 1614. Zu diesem Zeitpunkt war Gerardus Mercator bereits tot. Aber sein Sohn Rumold hatte Lager und Geschäft übernommen und veröffentlichte daraus eine Sammlung alter Karten seines Vaters, darunter «Islandia». Mit diesem Atlas versuchten die Mercators, den grossen Erfolg zu wiederholen, den Ortelius Jahrzehnte zuvor mit seinem «Theatrum Orbis Terrarum» hatte. Mercators Sammlung trug den Titel «Atlas, sive Cosmographicae Meditationes de Fabrica Mundi et Fabricati Figura» (Atlas, oder kosmografische Betrachtungen über das Weltgebäude und die Gestalt desselben) und war das erste Kartenbuch, das offiziell das Wort «Atlas» im Titel trug. Quelle: Mapping Iceland

VdM22_01_Karte_1528

Zum Schluss dieser kleinen Auswahl noch eine Islandia-Karte, die 1628 publiziert worden ist unter dem Titel «Tabula Islandiæ – Auctore Georgio Carolo Flandro» und der Fussnote «Amstelodami Jodocus Hondius excudit». Die prominente Nennung des niederländischen Seefahrers und Kartographen Georgio Carolo (Joris Carolus) zeigt, dass er eine wichtige Rolle bei der Erstellung dieser Karte gespielt haben muss. Tatsächlich kannte er die Nordsee aus eigener seemännischer Erfahrung. Aber auch dieses Werk lehnt sich stark an die älteren Vorbilder an: Die Küstenlinie scheint mehr von Ortelius zu stammen, die Orte und Namen dagegen fast ausschliesslich von Mercator. Verlegt worden ist die Carolus-Karte im Hause Hondius, dessen generationenübergreifendes Wirken wesentlich dazu beitrug, Amsterdam als Zentrum des kartografischen Verlagswesens im siebzehnten Jahrhundert zu etablieren. Sie gehörte zu den Titeln, die Jodocus Hondius der Jüngere für eine Neuauflage eines Mercator-Hondius-Atlas verwendete. Die Karte ist recht dekorativ, obwohl die Zeit der Ungeheuer zu Ende ging. Doch die Hekla (Bildausschnitt oben) steht nach wie vor an ihrem Platz und spuckt wie immer Feuer. Quelle: Mapping Iceland

Land:
Island

Koordinaten:
63.59°N, 19.40°W

Laufnummer Global Volcanism Program:
372070

Gipfelhöhe:
1490 m ü.M.

Kurzcharakteristik:
Zentralvulkan mit lateralen Spaltenzonen

Titelbild:
Schon im Mittelalter war die Hekla weitherum bekannt und gefürchtet. Davon zeugt unter anderem diese grossartige, 1587 gestochene Islandkarte («Islandia») aus dem Angebot des flämischen Kartografen und Verlegers Abraham Ortelius (1527 bis 1598). Auf dieser Karte erscheint die Hekla prominent und wird in einer lateinisch verfassten Legende stimmig beschrieben als «Hekla, fortwährend von Stürmen und Schnee gepeinigt, erbricht Steine unter grauenhaftem Getöse». Quelle Mapping Iceland

Es waren spannende Zeiten auf Island. Sechs Monate lang, vom 19. März bis am 18. September 2021, haben uns die eruptiven Vorgänge im Fagradalsrhaun auf Trab gehalten (und wer weiss, was dort künftig noch so alles geschehen mag…). Und danach gab es auch immer wieder Meldungen, dass an anderen Stellen auf Island die seismische Unruhe – und damit die Möglichkeit einer nächsten Eruption – ebenfalls zugenommen habe. Doch diese Meldungen fanden angesichts der aufregenden Bilder aus dem Fagradalsrhaun kaum Beachtung.

Eine dieser Stellen ist die Hekla, die als heimtückischer Vulkan mit kurzen Vorwarnzeiten gilt, deren Ausbruch angeblich statistisch überfällig sei und unter der sich mittlerweile messbar viel Magma akkumuliert (die aktuelle Inflation ist deutlich höher als vor den beiden letzten Eruptionen in den Jahren 1991 bzw. 2000). Deshalb ist die seismische Unruhe, die gegenwärtig im Umfeld der Hekla registriert wird, zumindest bemerkenswert:

  • Mitte November 2021 wurden unweit südlich der Hekla innerhalb eines Zeitraums von 48 Stunden nicht weniger als 56 Erschütterungen erfasst. Sie konzentrierten sich zwar auf das Gebiet der Vatnafjöll-Kraterreihen, streuten aber bis zur Hekla und könnten durch deren Inflation ausgelöst worden sein.
  • Am 21. Dezember 2021 zog die seismische Unruhe in diesem Gebiet abermals an: es war ein Beben der Magnitude 3 zu spüren, dessen Herd nahe der Hekla in nur 6 Kilometer Tiefe lag, und das gefolgt war von mehreren schwächeren Erschütterungen.
  • Unter der Vatnafjöll-Kraterreihe bebte es am 10. Januar 2022 erneut, diesmal mit einer Magnitude von 3,1.

Es wäre also nicht erstaunlich, wenn sich die Aufmerksamkeit demnächst von der Reykjanes-Halbinsel auf den Süden Islands verlagern würde. Allerdings ist der Füllstand der zur Hekla gehörenden Magmakammern schon seit geraumer Zeit kritisch hoch, und isländische Fachleute haben schon im Juli 2011 oder im März 2014 einen unmittelbar drohenden Ausbruch der Hekla angekündigt, ohne dass die Situation tatsächlich eskaliert wäre. Doch nach den im Jahr 2010 beim Ausbruch des Eyjafjallajökull gemachten Erfahrungen will man vor Ort offenbar gewappnet sein und lieber zu früh als zu spät vor möglichen Kalamitäten warnen. Damals wurden bekanntlich so grosse Mengen an vulkanischem Lockermaterial ausgeworfen und weitherum verfrachtet, dass der europäische Flugverkehr wochenlang beeinträchtigt blieb. Ähnliches könnte auch bei einem Ausbruch der Hekla geschehen, denn sie fördert ebenfalls intermediäre bis saure Laven. Zudem ist sie berüchtigt für ihre kurzfristig einsetzende Tätigkeit.

Auf alle Fälle hier schon mal ein kurzer Überblick über dieses Vulkansystem. Im engeren Sinn wird der Name Hekla* für einen von Südwesten nach Nordosten verlaufenden Bergrücken verwendet, dessen Gipfelbereich von einer rund 5 Kilometer langen Eruptionsspalte durchzogen wird: der Heklugjá (gjá = Kluft). Doch dieser Bergrücken steht nicht isoliert in der Landschaft. Vielmehr markiert er das Förderzentrum eines weitläufigen Spaltensystems, das sich über eine Gesamtlänge von rund 60 Kilometern erstreckt, manche Nebenkrater umfasst und gemeinhin ebenfalls als Hekla bezeichnet wird (oder, wie im «Catalogue of Icelandic Volcanoes», als Hekla-Vatnafjöll-Vulkansystem).

Wegen ihrer häufigen und oft auch hochexplosiven Eruptionen hatte die Hekla bereits in mittelalterlicher Zeit einen beachtlichen Ruf als «Tor zur Hölle», aus dem angeblich das Wehklagen der Verdammten scholl. Man hatte offensichtlich grossen Respekt vor diesem Vulkan, der «Steine erbricht unter grauenhaftem Getöse». So fand er schon früh seinen Platz auf zeitgenössischen Kartenwerken und wurde dadurch weitherum bekannt (vgl. nebenstehende Kartenausschnitte).

Selbst einer der ersten Ausbrüche in historischer Zeit, jener im Jahr 1104, ist in Erinnerung geblieben: Er hatte plinianischen Charakter und wird heute mit dem verhältnismässig hohen Vulkanexplosivitätsindex (VEI) von 5 taxiert. Seither folgten gemäss Datenbank des Global Volcanism Program (GVP) gut zwei Dutzend weitere Eruptionsphasen in diesem Vulkansystem.

Besonders heftig gebärdete sich die Hekla vor 76 Jahren. Völlig unerwartet, nach drei Jahrzehnten Ruhe, stieg am frühen Morgen des 29. März 1947 innert einer halben Stunde eine Eruptionssäule rund 30 Kilometer über dem schneebedeckten Gipfel auf. Die ausgeworfenen Aschen deckten nicht nur Teile Islands ein, sondern wurden abgetrieben und erreichten bald auch England und nach wenigen Tagen sogar Finnland. Heftige Detonationen begleiteten diesen Ausbruch, der zumindest in seiner Anfangsphase plinianischen Charakter hatte und insgesamt mit einem VEI von 4 eingestuft wird, und rasch setzte entlang der Heklugjá und weiteren Schloten auch die Lavaförderung ein. Die explosive Phase endete nach einem halben Jahr. Doch die Lavaförderung, vor allem jene aus dem Krater Hraungígur, hielt darüber hinaus noch monatelang an. Die Lava floss teilweise in Lavatunnels ab, bevor sie wieder an die Oberfläche gelangte, bildete bis zu 15 Meter hohe Fronten und stiess bis zu 8 Kilometer weit vor. Der Lavafluss, der zeitweise mit starken Entgasungen (Fluor, CO2) einhergegangen war, stoppte schliesslich am 21. April 1948. Ingesamt sind während dieser mehr als ein Jahr anhaltenden Eruptionsphase rund 40 Quadratkilometer mit Laven bedeckt worden.

Auch bei jener Eruptionsphase, die am 5. Mai 1970 einsetzte, vergifteten fluorhaltige Gase weite Landstriche im Norden Islands. Mehrere tausend Schafe gingen daran zugrunde. Nicht so gravierend waren dagegen die Folgen von drei moderaten und vergleichsweise kurzlebigen Ereignissen in den Jahren 1980 (VEI 3), 1981 (VEI 2) und 1991 (VEI 3).

Die bislang jüngste Eruptionsphase begann am 26. Februar 2000 (VEI 3). Für Warnungen blieb auch damals kaum Zeit. Denn kurz nachdem die ersten Anzeichen erkannt und weitergegeben worden sind, explodierte der Berg auch schon: Über der Hekla schoss eine aschengraue Eruptionssäule an die 15 Kilometer hoch in den Himmel, und im Gipfelbereich riss eine lange Eruptionsspalte auf, aus der in den folgenden Tagen Feuerfontänen aufstiegen und Lavaströme ausflossen. Nach diesem heftigen Auftakt folgte eine Phase mit strombolianischer Tätigkeit, aber bereits ab dem 6. März liess die Tätigkeit schrittweise nach, um am 8. März gänzlich zu versiegen. Grössere Schäden gab es nicht, da die ausgeworfenen Aschen meist über abgelegenen Gebieten im Norden und Osten der Hekla niedergingen.

Seither sind 23 Jahre vergangen. Man darf gespannt sein, wann die Hekla das nächste Mal Schlagzeilen macht.

 

 

* Hekla bedeutet auf Isländisch Kappe, Kapuze oder Haube, da oft eine Wolke über dem Gipfel schwebt. Andere Bezeichnungen sind Heklufell oder Heklufjall, was übersetzt aber nichts anderes bedeutet als Heklaberg oder Heklagebirge.

 

Anschaulicher Link: Kurzfilm (22 Minuten) über die Eruptionsphase 1947 bis 1948:
https://youtu.be/oD8c_BN99QE

 

 

 

VdM22_01_Monshekla

Bereits auf der 1539 fertiggestellten «Carta marina et descriptio septemtrionalium terrarum ac mirabilium» (Seekarte und Beschreibung der nordischen Länder und deren Wunder) ist der feuerspeiende Vulkan Hekla auffällig dargestellt und beschriftet (Monshekla). Diese erste grossmassstäbliche und einigermassen korrekte Darstellung der nordischen Länder wurde vom schwedischen Priester Olaus Magnus erschaffen (der offenbar aus Island vertrieben worden ist und und dieses Kartenwerk in Rom erschuf). Er stützte sich dabei auf ältere Karten, auf Segelanweisungen und auf eigene Beobachtungen während seiner früheren Amtsreisen. Quelle: Bayerische Staatsbibliothek, München

VdM22_01_Karte Quad

Ortelius‘ Karte «Islandia» von 1587 (vgl. Titelbild) ist nicht nur eine bahnbrechende Darstellung von Island, sondern auch ein Kunstwerk. Sie ist eine der dekorativsten Karten, die je hergestellt worden ist, voller Legenden und kleiner Geschichten. Ortelius hat diese Karte nicht selbst erstellt. Die meisten der von ihm verlegten Karten basierten auf der Arbeit anderer, wie das bei vielen kartografischen Arbeiten jener Zeit der Fall gewesen ist. Umgekehrt wird auch ein Schuh draus. Die 1596 vom deutschen Kupferstecher Matthias Quad erstellte Karte «Islandia» (Bildausschnitt oben) basiert auf bzw. ist eine Kopie von Ortelius‘ Karte mit (fast) allen Monstern und natürlich auch der Hekla, allerdings in etwas kleinerem Massstab. Während Ortelius seine Karte Friedrich II. von Dänemark und Norwegen (1534-1588) gewidmet hatte, widmete Quad sein Werk Friedrichs‘ Sohn und Thronfolger Christian IV. (1577-1648) und fügte ein Bild von ihm hinzu (unten rechts angeschnitten). Quelle: Mapping Iceland

VdM22_01_Mercator

Auch der als Kartograph und Globenhersteller weltbekannt gewordene Gerardus Mercator (eigentlich Gheert Cremer, 1512 bis 1594) scheint sich für eine Islandkarte an Ortelius‘ Vorbild orientiert zu haben. Im Vergleich zu allem, was vorher existierte, ähneln sich die beiden Karten so stark, dass sie keine unabhängigen Werke sein können. In der Tat kannten sich die beiden Kartographen gut und haben sich bei ihrem Schaffen gegenseitig beeinflusst. Bei den Islandkarten ist dies augenfällig. Gleichzeitig gibt es einige bemerkenswerte Unterschiede: Während Ortelius vielleicht am meisten für die Schönheit seiner Karten und weniger für ihre Genauigkeit verehrt wird, wurde Mercator nachgesagt, dass er mehr Wert auf Genauigkeit als auf Aussehen legte. Aber auch Mercators Karte ist nicht ohne künstlerische Ästhetik, was sich etwa beim feuerspeienden Vulkan Hekla zeigt (Bild oben). Dieser Ausschnitt stammt aus einer Ausgabe von 1614. Zu diesem Zeitpunkt war Gerardus Mercator bereits tot. Aber sein Sohn Rumold hatte Lager und Geschäft übernommen und veröffentlichte daraus eine Sammlung alter Karten seines Vaters, darunter «Islandia». Mit diesem Atlas versuchten die Mercators, den grossen Erfolg zu wiederholen, den Ortelius Jahrzehnte zuvor mit seinem «Theatrum Orbis Terrarum» hatte. Mercators Sammlung trug den Titel «Atlas, sive Cosmographicae Meditationes de Fabrica Mundi et Fabricati Figura» (Atlas, oder kosmografische Betrachtungen über das Weltgebäude und die Gestalt desselben) und war das erste Kartenbuch, das offiziell das Wort «Atlas» im Titel trug. Quelle: Mapping Iceland

VdM22_01_Karte_1528

Zum Schluss dieser kleinen Auswahl noch eine Islandia-Karte, die 1628 publiziert worden ist unter dem Titel «Tabula Islandiæ – Auctore Georgio Carolo Flandro» und der Fussnote «Amstelodami Jodocus Hondius excudit». Die prominente Nennung des niederländischen Seefahrers und Kartographen Georgio Carolo (Joris Carolus) zeigt, dass er eine wichtige Rolle bei der Erstellung dieser Karte gespielt haben muss. Tatsächlich kannte er die Nordsee aus eigener seemännischer Erfahrung. Aber auch dieses Werk lehnt sich stark an die älteren Vorbilder an: Die Küstenlinie scheint mehr von Ortelius zu stammen, die Orte und Namen dagegen fast ausschliesslich von Mercator. Verlegt worden ist die Carolus-Karte im Hause Hondius, dessen generationenübergreifendes Wirken wesentlich dazu beitrug, Amsterdam als Zentrum des kartografischen Verlagswesens im siebzehnten Jahrhundert zu etablieren. Sie gehörte zu den Titeln, die Jodocus Hondius der Jüngere für eine Neuauflage eines Mercator-Hondius-Atlas verwendete. Die Karte ist recht dekorativ, obwohl die Zeit der Ungeheuer zu Ende ging. Doch die Hekla (Bildausschnitt oben) steht nach wie vor an ihrem Platz und spuckt wie immer Feuer. Quelle: Mapping Iceland

 

 

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